Cohousing Bonnevoie

Dieses neue Wohngebäude in Bonnevoie gibt einem innovativen Konzept - dem "Cohousing" - die Möglichkeit, sich in Luxemburg zu entwickeln.

Durch einen Selbsthilfeprozess verwalten die zukünftigen Bewohner die Planung und den Bau. Unser Büro unterstützt den Bauherrn und wird mit der Aufgabe des Architekten des Projekts betraut.

Das Gebäude besteht aus drei Etagen mit einer Wohnung pro Etage, wobei das Erdgeschoss als geselliger und multifunktionaler Raum genutzt wird. Im Interesse des Wohlbefindens der Bewohner wird der Schwerpunkt auf die Wahl gesunder und nachhaltiger Materialien gelegt. Alle Elemente des Gebäudes können demontiert, wiederverwendet oder recycelt werden. Die unterirdischen Teile und die tragende Struktur sind aus Beton/Stahl, die Hülle aus Holzrahmen.

Das Dach ist mit Solar- und Photovoltaikpaneelen ausgestattet, die von einem Eisbehälterkessel unterstützt werden. Das Gebäude besitzt die LENOZ-Zertifizierung mit einem Energieverbrauch von
11 kWh/(m2a). Das Regenwasser vom Dach wird gesammelt und für die Toiletten wiederverwendet. Ein Recyclingraum befindet sich im Erdgeschoss, um die Mülltrennung zu vereinfachen.

Ebenfalls aus Sorge um die Umwelt fördert das Projekt die Nutzung von schadstoffarmen Transportmitteln. Die Anzahl der Parkplätze außerhalb des Gebäudes wird reduziert. Im Gegensatz dazu beinhaltet das Projekt eine gemeinsame Fahrradstation für alle Bewohner. Das Carsharing-System wie „Carl’oh“ ermöglicht es den Bewohnern, die Nutzung von Autos einzuschränken.

Im Erdgeschoss ist eine offene Terrasse geplant, um Mahlzeiten, Partys oder andere Veranstaltungen abhalten zu können und gleichzeitig den Kontakt zum Rest der Nachbarschaft zu halten. Ein Baum mit einer öffentlichen Bank wird in diese Terrasse integriert.

Das Gebäude wurde ohne Schwellen gebaut, um den Zugang zu allen Räumen für Personen mit eingeschränkter Mobilität zu erleichtern. In Kombination mit der Möglichkeit, einen Aufzug einzubauen, kann das Gebäude von seinen Bewohnern in allen Lebenslagen genutzt werden.

Die Wohnräume sind nach dem Verlauf der Sonne organisiert: Tagesräume wie Küche, Wohnzimmer oder Esszimmer sind nach Westen/Südwesten ausgerichtet und die Schlafräume nach Osten/Nordosten. Alle elektrischen Netze sind abgeschirmt, um die Bewohner vor elektromagnetischen Wellen zu schützen.

Das Konzept des „Cohousing“ hilft den Bewohnern, soziale Bindungen wiederherzustellen, die heutzutage eher verschwinden. Um den Familien zu ermöglichen, bestimmte Dienstleistungen gemeinsam zu nutzen, wurde im Erdgeschoss ein multifunktionaler und modulierbarer Raum geschaffen. Mit einem System von mobilen Trennwänden ausgestattet, kann es als gelegentlicher Arbeitsplatz (Künstleratelier, Proberaum, Freiberufler), Versammlungsort für die Bewohner, Kinderspielplatz oder Partyraum genutzt werden.

Um die ökologischen Auswirkungen zu reduzieren und die Flächen zu optimieren, sind drei gemeinschaftlich genutzte Bereiche im Gebäude geplant: ein Hobbyraum im Keller mit verschiedenen Werkzeugen, ein gemeinschaftlicher Waschraum mit einer einzigen Waschmaschine im Erdgeschoss und ein einziges Gartenhaus mit den Werkzeugen für die Pflege des Gartens und des Gemüsegartens. Der Garten und der Gemüsegarten sind allen Bewohnern des Gebäudes zugänglich und werden gemeinsam auf umweltfreundliche Weise gepflegt, d.h. ohne Pestizide, chemische Düngemittel etc. Eine Kompostierung von biologisch abbaubaren Abfällen düngt die Erde.

Dieses multifunktionale Gebäude ermöglicht harmonische Beziehungen nicht nur zwischen seinen Bewohnern, sondern auch mit der Nachbarschaft und fügt sich perfekt in die Dynamik des Bonnevoie-Viertels ein.