CFL Dernier Sol

Ein neues Verwaltungsgebäude der CFL wird auf einer Parzelle im Herzen des Viertels Dernier Sol in Luxemburg errichtet.

Die CFL organisierten einen Wettbewerb für die Planung und den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes auf einem Grundstück im Herzen des neuen Stadtteils Dernier Sol in Luxemburg. Dieses Gebäude soll insbesondere die Abteilung für Infrastrukturwartung beherbergen und verschiedene Bedürfnisse des Standorts (Busse, Züge, Material) gemeinsam nutzen.

Bei der Planung stützen wir uns sowohl auf die industrielle Identität des Kontextes, antizipieren aber auch die Veränderung des Viertels. Der Bau des neuen Gebäudes für die CFL wird zur Erneuerung dieses städtischen Randes beitragen, indem er eine urbane Front am Kyiv Boulevard schafft und gleichzeitig die Mischung des Viertels respektiert. Die Ankunft der Straßenbahn hat die Gegend bereits grundlegend verändert, sie bringt den Standort nun 5 Minuten vom Hauptbahnhof und 10 Minuten vom Stadtzentrum entfernt.

Wir schlagen ein Gebäude vor, das sich in die bestehende industrielle Umgebung einfügt und den Übergang zu einer neuen Urbanität einleitet. Die Volumetrie ist einfach und auf den ersten Blick verständlich, mit prismatischen Blöcken, deren Höhe an der Peripherie abnimmt und die Ausfahrt aus der Stadt begleitet. Der architektonische Ausdruck wird durch den Kontrast zwischen der industriellen Handschrift der Giebel und dem wärmeren Vokabular der Doppelfassaden geprägt, in denen das Holz im Hintergrund zu sehen ist.

Wir stellen das Lebendige in den Mittelpunkt unseres Projekts. Wir haben besonders auf die Reduzierung der versiegelten Flächen geachtet und der Erhöhung des Baumbestands auf dem Gelände große Aufmerksamkeit geschenkt. Diese natürliche Umgebung setzt sich bis an den Rand der Gehwege der Avenue fort.

Die verschiedenen Elemente des Programms ordnen sich auf beiden Seiten einer zentralen Halle an, die ein echter Ort des Lebens und des Teilens ist. Sie stellt einen Ort der Begegnung in einem lichtdurchfluteten und thermisch komfortablen Raum her. Ein geschützter, gemeinsam genutzter Raum im Maßstab einer inneren Straße.

Brücken auf allen Etagen verbinden die verschiedenen Gebäudeteile miteinander. Sie sind weit mehr als bloße Verkehrswege, sie sind Orte des Lebens und des Austauschs, die Räume für informelles Arbeiten und Entspannung beherbergen.

Mit der großen Halle verfügen die Bewohner über thermisch komfortable Halbaußenbereiche, die nomadisches Arbeiten ermöglichen. Die vertikalen Zirkulationen, die sich in seinem Volumen entfalten, eignen sich für alltägliche Begegnungen. Wir nehmen funktionale, technische und architektonische Vorlieben an, die auf Rationalität und Dauerhaftigkeit beruhen.

Angesichts der besonders dichten städtischen Umgebung (Eisenbahn-, Straßen- und Fluglinien) ist die Berücksichtigung der akustischen Aspekte eine der größten Herausforderungen des Projekts. Das Projekt begrenzt den von außen eindringenden Lärm durch den Einsatz leistungsstarker Fassaden, die einen Doppelhautkomplex integrieren und so die gewünschten akustischen Anforderungen (BREEAM excellent + WELL platinum) gewährleisten. Der angepasste akustische Komfort im Inneren (Absorption und Isolierung) wird durch die Kassettenböden mit absorbierender Unterseite gewährleistet, mit punktuellen Verstärkungen an den vertikalen Wänden in der inneren Straße.

Die Innen- und Außengärten lösen die Grenzen des Gebäudes auf und beherbergen im Inneren der großen Halle einen öffentlichen Raum. Die bis auf die Dachterrassen verteilten Gärten laden die Nutzer des Gebäudes zu einer anderen Arbeitsweise ein und bieten auch Raum für Entspannung. Unsere Arbeitsweisen haben sich verändert, und das Gebäude muss in der Lage sein, diesen neuen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Die Büros, die auf beiden Seiten der gemeinsamen Flure angeordnet sind, profitieren von der gleichen räumlichen Qualität, verfügen aber jeweils über ein eigenes Zirkulationssystem, was sie unabhängig macht. Jedes der sechs Module kann je nach Bewohnern oder sogar nach Wochentagen oder Jahreszeiten kombiniert und getrennt werden. Der Umfang der CFL-Büros oder der gemieteten Büros kann sich so weiterentwickeln und bedarfsgerecht angepasst werden. Die Etagen sind ohne abgehängte Decken und mit einer Struktur konzipiert, die verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Das Projekt verfügt außerdem über ein Sprinklersystem und wurde so konzipiert, dass sowohl Kombi- als auch Großraumbüros möglich sind.

Das strenge Raster von 5,40 m ermöglicht die Schaffung von Einzel-, Doppel- oder Mehrfachbüros je nach Bedarf, so dass eine Kombination von Gruppenarbeitsplätzen und kreativen Werkstätten, aber auch von Momenten individueller Konzentration und vertraulicheren Aktivitäten möglich ist. Dieses Raster wird sich auch an andere Konzepte anpassen.

Konzipiert als Holzfliesenpfosten, ermöglicht die barrierefreie Struktur maximale Flexibilität und Skalierbarkeit. So passt sich das Gebäude an Umbauten an und eignet sich langfristig für eventuelle Nutzungsänderungen, ohne dass allzu schwere Arbeiten durchgeführt werden müssen, die die architektonische Identität beeinträchtigen würden.